Die Geschichte Österreichs in 29 Kapiteln Podcast

Der Wirtschafts- und Sozialhistoriker Ernst Bruckmüller hat eine umfangreiche "Österreichische Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart" veröffentlicht und erzählt diese Geschichte in einem Podcast auf Ö1 in 29 Kapiteln. Bruckmüller legt Wert darauf, die Geschichte einfach, aber nicht vereinfachend zu erzählen. Sein Ziel ist es, die Komplexität des Geschehens in Österreich in den verschiedenen Epochen zu verstehen und zu vermitteln. Er erklärt, dass Geschichte immer von den Menschen gemacht wird, und dass daher Persönlichkeiten und ihre individuellen Entscheidungen eine bedeutende Rolle spielen. Es geht jedoch auch um gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Entwicklungen, die das Land geprägt haben. Der Podcast bietet einen Überblick über die Geschichte Österreichs, angefangen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Die Geschichte wird jedoch nicht chronologisch erzählt, sondern in thematischen Kapiteln behandelt, die verschiedene Aspekte der österreichischen Geschichte beleuchten. Bruckmüller stellt historische Zusammenhänge her, erörtert wichtige Ereignisse und analysiert prägende Entwicklungen.

Die neuesten Episoden:

21. Jahrhundert: Von einer ÖVP-FPÖ-Koalition zur Koalition ÖVP-Grüne, Teil 29

In dieser Podcast-Episode spricht der Historiker Ernst Bruckmüller mit Wolfgang Ritschl über verschiedene Aspekte der österreichischen Geschichte. Zunächst geht es um die Proteste gegen die Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ im Jahr 2000, auch bekannt als "Schwarz-Blau I". Diese Koalition führte zu massiven Demonstrationen und einem internationalen Imageverlust für Österreich. Bruckmüller analysiert die Gründe für die Proteste und betont, dass sie ein Ausdruck von Ängsten vor einem Rechtsruck und einer missverstandenen Vergangenheit waren. Ein weiteres Thema ist der EU-Beitritt Österreichs im Jahr 1995 und die damit verbundenen Liberalisierungen. Bruckmüller erklärt, dass der EU-Beitritt maßgeblich zur Modernisierung des Landes beigetragen hat, insbesondere in Bezug auf Umweltschutz und Menschenrechte. Doch er betont auch, dass es in der Bevölkerung Ängste und Widerstand gegen den EU-Beitritt gab, die im Zusammenhang mit nationaler Identität und Souveränität stehen. Schließlich diskutieren Bruckmüller und Ritschl die Entwicklung Österreichs zu einem Einwanderungsland. Sie betonen, dass Österreich lange Zeit ein Auswanderungsland war und erst in den letzten Jahrzehnten eine nennenswerte Zahl von Einwanderern aufgenommen hat. Bruckmüller weist darauf hin, dass die Integration der Einwanderer eine Herausforderung für die österreichische Gesellschaft darstellt und betont die Bedeutung einer offenen und toleranten Haltung gegenüber verschiedenen Kulturen. Die Podcast-Episode bietet einen interessanten Einblick in verschiedene Aspekte der österreichischen Geschichte und verdeutlicht die komplexen Herausforderungen, mit denen das Land konfrontiert ist.

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1986-1995: Von der "Waldheim-Affäre" zum EU-Beitritt, Teil 28

In dieser Podcast-Episode spricht der Historiker Ernst Bruckmüller mit Wolfgang Ritschl über die verschwiegene Vergangenheit Österreichs. Sie diskutieren dabei insbesondere das Einbekenntnis des österreichischen Bundeskanzlers Franz Vranitzky, dass auch Österreicherinnen und Österreicher an den Verbrechen des NS-Regimes mitschuldig waren. Des Weiteren thematisieren sie die Kontroversen um die österreichische Neutralität und den langen Weg zum sogenannten "Brief nach Brüssel", in dem sich Österreich offiziell von seiner Mitverantwortung während der NS-Zeit distanziert. Diese Podcast-Episode ist Teil der Sommerreihe "Betrifft: Geschichte" auf Ö1 und gehört zum zeit- und kulturgeschichtlichen Archiv auf oe1.ORF.at.

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1971-1983: Die Ära Kreisky, Teil 27

In dieser Podcastepisode spricht der Historiker Ernst Bruckmüller mit Wolfgang Ritschl über nachholende Reformen in Österreich. Sie diskutieren Themen wie die Strafrechtsreform, die Einführung der Fristenlösung bezüglich Schwangerschaftsabbrüchen und die Schulbuchaktion, die den Zugang zu Bildung verbessern soll. Ein weiteres Thema ist das Kernkraftwerk Zwentendorf, das 1978 als erstes und bis heute einziges österreichisches Atomkraftwerk gebaut wurde, aber niemals in Betrieb genommen wurde. Bruckmüller erklärt die Hintergründe dieser Entscheidung und ihre Auswirkungen auf die österreichische Energiepolitik. Des Weiteren geht es um die Verstaatlichten Betriebe in Österreich, die nach dem Zweiten Weltkrieg verstaatlicht wurden und lange Zeit eine zentrale Rolle in der heimischen Wirtschaft spielten. Bruckmüller beleuchtet ihre Entstehung und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert waren. Schließlich diskutieren Bruckmüller und Ritschl die Rolle Österreichs in der Vereinten Nationen. Sie gehen auf die Geschichte der österreichischen Teilnahme an der UNO ein und betrachten Österreichs Beitrag zur internationalen Politik und Diplomatie. Diese Podcastepisode ist Teil einer Serie mit dem Titel "Eine kompakte Geschichte Österreichs", die im Sommer 2021 in der Ö1-Reihe "Betrifft: Geschichte" ausgestrahlt wurde und in den zeit- und kulturgeschichtlichen Archiven auf oe1.ORF.at verfügbar ist.

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1959-1966: Koalitionskrisen, Teil 26

In dieser Podcast-Episode spricht der Historiker Ernst Bruckmüller mit Wolfgang Ritschl über verschiedene Aspekte der österreichischen Geschichte. Sie diskutieren den Streit um die Einreise der Habsburger, den Strukturwandel der Wirtschaft und die Rückkehr des Deutschnationalen. Der Streit um die Einreise der Habsburger bezieht sich auf die Frage, ob die Nachkommen der Habsburger wieder nach Österreich einreisen dürfen. Bruckmüller erklärt, dass das Thema in den letzten Jahrzehnten ein heißes Thema war und immer noch Kontroversen auslöst. Er betont jedoch, dass der Streit weniger mit den Habsburgern selbst zu tun hat, sondern vielmehr eine Auseinandersetzung mit der österreichischen Identität und Geschichte ist. Im weiteren Verlauf des Gesprächs geht es um den Strukturwandel der österreichischen Wirtschaft. Bruckmüller erklärt, wie sich die Wirtschaft Österreichs im Laufe der Zeit verändert hat, von der bäuerlichen Wirtschaft zur Industriegesellschaft und schließlich zur Dienstleistungsgesellschaft. Er betont die Bedeutung des Tourismus für die österreichische Wirtschaft und weist darauf hin, dass Österreich immer noch stark von kleinen und mittleren Unternehmen geprägt ist. Schließlich diskutieren Bruckmüller und Ritschl die Rückkehr des Deutschnationalen in Österreich. Sie sprechen über die steigende Popularität rechter Parteien und Bewegungen und analysieren die Gründe dafür. Bruckmüller betont, dass viele Bürger das Vertrauen in die etablierten Parteien verloren haben und sich von populistischen Parolen angezogen fühlen. Die Podcast-Episode bietet einen kompakten Überblick über verschiedene Aspekte der österreichischen Geschichte und regt zum Nachdenken über aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen an.

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1945-1955: Der Weg zum Staatsvertrag, Teil 25

In dieser Podcast-Episode diskutieren der Historiker Ernst Bruckmüller und Wolfgang Ritschl über verschiedene Aspekte der österreichischen Geschichte. Sie behandeln Themen wie Neutralität, österreichisches Nationalbewusstsein und die Ungarn-Krise. Bruckmüller erklärt, dass die Neutralität ein wichtiger Bestandteil der österreichischen Identität ist und eng mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verbunden ist. Durch die Neutralität hat sich Österreich als Teil Europas definiert und eine eigene politische und militärische Rolle gefunden. Das österreichische Nationalbewusstsein wird von Bruckmüller als eher komplexes Thema betrachtet. Er erklärt, dass Österreich historisch bedingt eine gefährdete nationale Identität hat, da das Land bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Teil des Habsburgerreiches war. Das Fehlen einer klaren nationalen Identität führt laut Bruckmüller zu einer kontinuierlichen Suche nach einer österreichischen Identität. Des Weiteren diskutieren die beiden über die Ungarn-Krise, die 1956 stattfand. Bruckmüller betont, dass Österreich in dieser Zeit eine besondere Rolle als Nachbarland Ungarns eingenommen hat. Das österreichische Volk zeigte Solidarität mit den ungarischen Aufständischen und viele Flüchtlinge wurden in Österreich aufgenommen. Dies hatte auch Auswirkungen auf die österreichische Politik und die Neujahrsansprache der Bundespräsidenten. Die Podcast-Episode bietet eine kompakte Zusammenfassung wichtiger Aspekte der österreichischen Geschichte und gibt einen Einblick in die Herausforderungen bei der Bildung einer nationalen Identität in einem in hohem Maße heterogenen Land.

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Kriegsende und Neuanfang, Teil 24

In dieser Episode des Podcasts "Eine kompakte Geschichte Österreichs" spricht der Historiker Ernst Bruckmüller mit Wolfgang Ritschl über die Themen Entnazifizierung, Besatzungsmächte und Wirtschaftsaufschwung in Österreich. Die Entnazifizierung war ein wichtiger Schritt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, um Nazi-Sympathisanten und Kriegsverbrecher aus Ämtern und Positionen zu entfernen. Bruckmüller betont die Schwierigkeiten, diese Aufgabe zu bewältigen, da viele Menschen ihre eigene Kollaboration mit dem Nazi-Regime verschleiern wollten. Dennoch wurde trotz einiger Rückschläge eine gewisse Form der Entnazifizierung durchgeführt. Die Besatzungsmächte nach dem Krieg - Großbritannien, die USA, die Sowjetunion und Frankreich - hatten unterschiedliche Herangehensweisen in Bezug auf die Entnazifizierung und die zukünftige Entwicklung Österreichs. Ein Großteil des Landes wurde von der sowjetischen Besatzungsmacht kontrolliert, was zu politischen Spannungen führte. Bruckmüller erklärt auch, wie sich die Besatzungsmächte auf die wirtschaftliche Entwicklung Österreichs ausgewirkt haben, insbesondere in Bezug auf den Wiederaufbau und den Marshall-Plan. Der Wirtschaftsaufschwung in Österreich begann in den 1950er Jahren und wurde durch die Hilfe des Marshall-Plans und den Einsatz der österreichischen Regierung vorangetrieben. Bruckmüller diskutiert die Rolle der Sozialpartnerschaft in dieser Zeit und die Herausforderungen, vor denen Österreich stand, um seine Wirtschaft zu modernisieren und international wettbewerbsfähig zu machen. Insgesamt bietet diese Episode einen Einblick in die Nachkriegszeit Österreichs und die Herausforderungen und Erfolge, die das Land in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte.

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Dunkle Jahre: Österreich und der Zweite Weltkrieg, Teil 23

In dieser Podcast-Episode geht es um Österreich während des Zweiten Weltkriegs. Die Historiker Ernst Bruckmüller und Wolfgang Ritschl diskutieren über verschiedene Aspekte dieser Zeit. Ein Thema ist die Judenvernichtung, die auch in Österreich stattfand. Bruckmüller erläutert, wie die Nazis anfangs versuchten, die Juden aus dem Land zu vertreiben, und später zur systematischen Ermordung übergingen. Ritschl ergänzt, dass es in Österreich auch Kollaborateure gab, die bei der Verfolgung der Juden aktiv mitwirkten. Ein weiterer Aspekt ist die Bombardierung österreichischer Städte durch die Alliierten. Bruckmüller erläutert, dass diese Angriffe vor allem strategischen Zielen galten, aber auch große Schäden an der Zivilbevölkerung verursachten. Die Podcast-Episode behandelt auch den Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime in Österreich. Bruckmüller und Ritschl diskutieren verschiedene Formen des Widerstands, von individuellen Aktionen bis hin zu organisierten Widerstandsgruppen. Die Episode lief im Rahmen der Reihe "Betrifft: Geschichte" und ist Teil des Archivs auf der Website oe1.ORF.at.

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1938: Der "Anschluss" und die Folgen, Teil 22

In dieser Podcast-Episode spricht der Historiker Ernst Bruckmüller mit Wolfgang Ritschl über den "Anschluss" Österreichs im März 1938 und die daraus resultierenden Konsequenzen. Bruckmüller erklärt, dass der "Anschluss" eine Machtübernahme von unten darstellte, bei der die Nationalsozialisten von der Bevölkerung unterstützt wurden. Es kam zu einer massenhaften Aneignung fremden Eigentums, bei der vor allem jüdisches Vermögen konfisziert wurde. Die sogenannte "Volksabstimmung", die über den "Anschluss" entschied, war in Wirklichkeit keine demokratische Entscheidung, sondern eine manipulierte Veranstaltung, bei der die Bevölkerung unter Druck gesetzt wurde, für den "Anschluss" zu stimmen. Bruckmüller betont, dass die österreichische Bevölkerung nicht nur von den Nationalsozialisten begeistert war, sondern auch Vorteile aus dem "Anschluss" zog, wie beispielsweise den Zugang zu günstigen Lebensmitteln. Die Folgen des "Anschlusses" waren jedoch gravierend. Österreich verlor seine Unabhängigkeit und wurde Teil des nationalsozialistischen Deutschlands. Es kam zu einer massiven Unterdrückung der jüdischen Bevölkerung, Verfolgungen und Deportationen. Bruckmüller betont, dass es wichtig ist, sich mit dieser dunklen Periode der Geschichte auseinanderzusetzen, um aus der Vergangenheit zu lernen und ähnliche Ereignisse in Zukunft zu verhindern.

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Das Juli-Abkommen 1936: Nationalsozialisten unterwandern Österreich, Teil 21

In der Podcast-Episode geht es um den Historiker Ernst Bruckmüller, der mit Wolfgang Ritschl über den Wegfall Italiens als Schutzmacht für Österreich spricht. Sie diskutieren auch den Antisemitismus im Alltag und die Strategie des "Spielen auf Zeit". Die Episode ist Teil der Serie "Eine kompakte Geschichte Österreichs" und wurde im Sommer 2021 in der Ö1 Reihe "Betrifft: Geschichte" ausgestrahlt. Das vollständige Archiv der Serie ist auf oe1.ORF.at verfügbar.

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1933-1938: Austrofaschismus, Kanzlerdiktatur oder Ständestaat? Teil 20

In dieser Podcast-Episode spricht der Historiker Ernst Bruckmüller mit Wolfgang Ritschl über die Jahre 1933-1938 in Österreich. Sie diskutieren den Mord an Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, der im Jahr 1934 durch einen aufständischen Nationalsozialisten getötet wurde. Bruckmüller betont, dass dieser Mord als zentraler Wendepunkt angesehen werden kann und dass er eine wichtige Rolle bei der Etablierung des autoritären Regimes unter Dollfuß' Nachfolger Kurt Schuschnigg spielte. Des Weiteren wird die Frage nach den Kriterien für Faschismus in Bezug auf die österreichische Geschichte gestellt. Bruckmüller betont, dass es wichtig ist, sowohl politische als auch soziale und wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen. Er stellt fest, dass Österreich zu dieser Zeit eine schwache parlamentarische Demokratie war und dass autoritäre Elemente bereits vor dem Anschluss an Deutschland vorhanden waren. Schließlich diskutieren die beiden Historiker den Rückgriff auf die Kultur der Monarchie in Österreich während dieser Zeit. Bruckmüller legt dar, dass das historische Erbe der Habsburger Monarchie für viele Menschen in Österreich immer noch von Bedeutung war und dass es von den autoritären Regimes genutzt wurde, um eine gewisse Kontinuität zu schaffen. Diese Episode ist Teil einer Serie über die Geschichte Österreichs, die im Sommer 2021 in der Ö1-Reihe "Betrifft: Geschichte" lief und Teil des zeit- und kulturgeschichtlichen Archivs auf oe1.ORF.at ist.

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