Hirn & Heinrich – der Wissenspodcast des DZNE

In diesem Podcast geht es um neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Demenz, Parkinson und ALS. Diese Krankheiten sind sehr komplex und zerstören Nervenzellen, was bisher nicht rückgängig gemacht werden kann. Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) forscht intensiv an diesen Krankheiten und versucht, mit modernen Methoden ihre Ursachen und Mechanismen zu verstehen. Die Forschung steht jedoch noch am Anfang und es gibt noch viel zu entdecken. Die Hoffnung liegt auf neuen Medikamenten, die die Krankheiten aufhalten oder zumindest verlangsamen können. In dem Podcast werden Betroffene und führende Wissenschaftler des DZNE interviewt, um herauszufinden, was aktuell bekannt ist und welche Fortschritte gemacht werden. Es wird auch die Frage gestellt, was man heute schon tun kann, um das Risiko für diese Krankheiten zu senken oder um die Lebensqualität von Patienten und Angehörigen zu verbessern. Der Podcast gibt einen Einblick in den aktuellen Stand der Forschung und die Herausforderungen, denen die Wissenschaftler gegenüberstehen.

Die neuesten Episoden:

Hirn & Heinrich - Dementia Care Management: Mehr Lebensqualität für Erkrankte und Angehörige

Hirn & Heinrich - Dementia Care Management: Mehr Lebensqualität für Erkrankte und Angehörige

In dieser Podcast-Episode dreht sich alles um die Bedeutung von Dementia Care Management für Menschen mit Demenz. Studien haben gezeigt, dass ein auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmtes Umfeld den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann. Um ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Umgebung zu ermöglichen, benötigen Demenzkranke und ihre Angehörigen komplexe Unterstützung in medizinischer, pflegerischer, psychologischer und sozialrechtlicher Hinsicht. Das Konzept des Dementia Care Managements wurde am DZNE entwickelt. Es berücksichtigt die individuelle Situation der Demenzkranken, ihre Lebenswelt und ihr Umfeld. Es vernetzt verschiedene Akteure wie Pflegekräfte, Mediziner und das Gesundheitssystem miteinander. Mandy Freimark ist eine der ersten Dementia Care Managerinnen in Deutschland. Sie berichtet von ihrem Alltag mit Demenzpatienten und teilt ihre Erfahrungen sowohl in der klassischen Altenpflege als auch im Dementia Care Management. Sie betont den Unterschied, den das Management-Konzept im Leben der Patienten ausmacht. Der Podcast beleuchtet also die Herausforderungen in der Betreuung von Demenzkranken und zeigt auf, wie das Dementia Care Management helfen kann, individuelle Lösungen für die Betroffenen zu finden.

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Hirn & Heinrich - Wenn Demenz vererbt werden kann

Hirn & Heinrich - Wenn Demenz vererbt werden kann

In dieser Podcast Episode spricht Dirk Schwier darüber, wie er damit umgegangen ist, dass sein Vater an der erblich bedingten Form von Alzheimer erkrankt ist. Er erzählt, dass er sich nicht mit der Ungewissheit über eine mögliche eigene Erkrankung abfinden wollte und deshalb an der DIAN-Studie teilgenommen hat, die die vererbbare Variante von Alzheimer erforscht. Durch einen Gentest weiß er jetzt, dass er die Genmutation seines Vaters nicht geerbt hat. Dennoch hat er sich weiterhin mit dem Thema beschäftigt und ist als Vorsitzender eines Vereins aktiv, der Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz betreibt. Er betont die Bedeutung eines respektvollen Umgangs mit demenziell veränderten Menschen und dass sie trotz ihrer Veränderungen immer noch Menschen sind. Schwier teilt seine eigenen Erfahrungen mit dem Thema und gibt Ratschläge, worauf man achten sollte, bevor man sich einem Gentest unterzieht.

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Hirn & Heinrich - Sexsucht, Kaufsucht, Essattacken: Impulskontrollstörungen bei Parkinson

Hirn & Heinrich - Sexsucht, Kaufsucht, Essattacken: Impulskontrollstörungen bei Parkinson

In dieser Podcast-Episode erklärt der Neurologe Prof. Dr. Ullrich Wüllner die Zusammenhänge zwischen Impulskontrollstörungen wie Sex-, Kauf- oder Spielsucht sowie Essattacken und Parkinson. Diese Verhaltensweisen treten oft zu Beginn der Erkrankung bei jüngeren Parkinson-Patienten auf und können durch bestimmte Anti-Parkinson-Medikamente verursacht werden. Etwa fünf bis zehn Prozent der Parkinson-Erkrankten sind davon betroffen. Die Impulskontrollstörungen treten bei Patienten auf, die bereits eine Veranlagung dazu haben, "Neuigkeiten zu suchen" und daraus eine besondere Befriedigung zu erleben. Prof. Wüllner betont die Bedeutung des frühzeitigen Erkennens, der Aufklärung und der ärztlichen Beratung über diese mögliche Nebenwirkung. Er beschreibt Parkinson auch als "Paar-Erkrankung", da Partnerschaften und das Familienleben oft davon betroffen sind. Darüber hinaus erklärt er, warum Kaffee das Parkinson-Erkrankungsrisiko verringern kann und erzählt von den Halluzinationen eines Jazzmusikers, die bei ihm einmal ausgelöst wurden.

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Hirn & Heinrich - Der Alzheimer-Schnelltest: Blutwerte als Warnsignal

Hirn & Heinrich - Der Alzheimer-Schnelltest: Blutwerte als Warnsignal

In dieser Podcast-Episode geht es um die Früherkennung von Alzheimer. Die Krankheit wird oft erst erkannt, wenn Gedächtnisstörungen auftreten und das Gehirn bereits erheblich geschädigt ist. Daher konzentriert sich die aktuelle Forschung darauf, Alzheimer frühzeitig zu erkennen. Es wird vermutet, dass frühere Studien zu neuen Medikamenten gescheitert sein könnten, weil die Teilnehmer zu spät behandelt wurden. Forscher suchen daher nach Biomarkern im Gehirn, Nervenwasser und Blut, um eine frühzeitige Diagnose und Prognose des Krankheitsverlaufs zu ermöglichen. Der Neurologe Prof. Dr. André Fischer hat Moleküle im Blut, sogenannte microRNAs, identifiziert, deren Konzentration auf eine bevorstehende Demenz hinweisen kann, bevor erste Symptome auftreten. Ziel ist die Entwicklung eines einfachen und kostengünstigen Bluttests, ähnlich dem Schnelltest für COVID-19. André Fischer erklärt in einem Interview, wie der Test das Demenzrisiko abschätzen kann, wann er auf den Markt kommen soll und wer von ihm profitieren kann. Er diskutiert auch, wie microRNAs möglicherweise neue Ansatzpunkte für Demenztherapien bieten und welche Maßnahmen jeder selbst ergreifen kann, um das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung zu verringern.

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Hirn & Heinrich - Demenz: Wie können Angehörige damit umgehen?

Hirn & Heinrich - Demenz: Wie können Angehörige damit umgehen?

In dieser Podcast-Episode geht es um den Umgang mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Moderatorin Sabine Heinrich spricht mit der Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Martina Roes, die zum Thema forscht und auch eigene praktische Erfahrungen hat. Prof. Roes betont, wie wichtig es ist, sich selbst und den erkrankten Menschen gut zu beobachten, um die Kommunikation und Interaktion zu verbessern. Sie empfiehlt, frühzeitig Unterstützung für die eigene Belastung zu suchen und gibt Ratschläge für den Umgang mit schwierigen Momenten im gemeinsamen Zusammenleben. Laut Prof. Roes ist die Beziehungsgestaltung der Schlüssel, egal ob bei häuslicher Pflege oder in Pflegeheimen. Sie und ihr Team haben einen Expertenstandard entwickelt, der das Gefühl von Menschen mit Demenz fördern soll, gehört, verstanden und angenommen zu werden. Sie berichtet auch von ihrer Forschung zum Einsatz von Pflege-Robotern in Pflegeheimen.

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Hirn & Heinrich - Lecanemab: Warum der neue Antikörper als Sensation gegen Alzheimer gefeiert wird

Hirn & Heinrich - Lecanemab: Warum der neue Antikörper als Sensation gegen Alzheimer gefeiert wird

Am 27. September 2022 wurde bekannt gegeben, dass das japanische Pharmaunternehmen Eisai gemeinsam mit dem US-Konzern Biogen ein neues Medikament namens "Lecanemab" entwickelt hat, das den Gedächtnisverlust bei Alzheimer deutlich verlangsamt. Das Medikament bekämpft die schädlichen Ablagerungen des Proteins Amyloid im Gehirn gezielt und zeigt anscheinend so gute Ergebnisse, dass die Wirkung sogar in Gedächtnistests nachgewiesen werden kann. Die US-Zulassungsbehörde FDA hat aufgrund dieser vielversprechenden Ergebnisse einem beschleunigten Zulassungsverfahren zugestimmt, und seit dem 6. Januar 2023 ist das Medikament unter dem Handelsnamen "Leqembi" in den USA zugelassen. Vor der Zulassung gab es jedoch zunehmend Kritik, da amerikanische Medien über schwere Nebenwirkungen bis hin zu Todesfällen während der klinischen Studien berichteten. Es ist noch unklar, ob diese Nebenwirkungen tatsächlich mit der Einnahme von Lecanemab in Verbindung stehen. In einem Interview mit Prof. Frank Jessen, einem Experten auf dem Gebiet der Alzheimerforschung, stellt Sabine Heinrich kritische Fragen und versucht, die Sensationsberichterstattung um den neuen Wirkstoff einzuordnen.

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Hirn & Heinrich - Bewegung in der ALS-Forschung: Gibt es einen Durchbruch?

Hirn & Heinrich - Bewegung in der ALS-Forschung: Gibt es einen Durchbruch?

In dieser Podcast-Episode geht es um die aktuellen Entwicklungen bei der Therapie von ALS. Es wird berichtet, dass es neue Erkenntnisse zu den genetischen Ursachen der Krankheit gibt und dass einige experimentelle Medikamente wie "JaciFUSen" und "Tofersen" bei bestimmten Formen der ALS wirksam sein können. Es wird diskutiert, ob auch andere bereits bekannte Medikamente gegen ALS eingesetzt werden könnten. Im Gespräch mit Patrick Weydt, einem Forscher am DZNE und Leiter der Ambulanz für ALS am Universitätsklinikum Bonn, werden diese Entwicklungen genauer beleuchtet und eingeordnet. Es wird darüber spekuliert, wie sehr spektakuläre Einzelfälle auf die Allgemeinheit übertragbar sind und welche Auswirkungen dies auf die Therapie- und Heilungsaussichten hat. Zu Beginn der Episode wird dem verstorbenen ALS-Aktivisten Bruno Schmidt gedacht, der sich bis zuletzt gegen die Krankheit engagierte und Spenden für die Forschung sammelte. Das DZNE trauert um ihn und dankt ihm für seinen Einsatz.

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Hirn & Heinrich - Diagnose mit 36 Jahren: Mein Mann hat ALS

Hirn & Heinrich - Diagnose mit 36 Jahren: Mein Mann hat ALS

Die Neurobiologin Dr. Sophie Merlin spricht in diesem Podcast über ihr Leben mit ALS und die Auswirkungen der Krankheit auf ihre Familie. Ihr Ehemann Cornelius erhielt im Alter von 36 Jahren die Diagnose ALS, eine neuromuskuläre Erkrankung, die sich schnell verschlimmert. Mittlerweile ist er fast vollständig gelähmt und auf einen Rollstuhl, künstliche Ernährung und Beatmung angewiesen. Sophie erzählt, wie sie und Cornelius mit der Krankheit umgehen und welche Unterstützung sie von der ALS-Ambulanz des Uniklinikums Bonn erhalten. Sie betont die Bedeutung von emotionaler Unterstützung und den Austausch mit anderen Betroffenen. Sophie spricht auch darüber, wie die Krankheit ihr Leben verändert hat und dass sie gelernt hat, jeden Tag zu schätzen. Trotz der Schwierigkeiten versuchen Sophie und Cornelius, positiv in die Zukunft zu schauen und freuen sich auf die kleinen Dinge im Leben. Sie möchte anderen betroffenen Paaren und Familien Mut machen und ihnen trotz der Krankheit ein erfülltes Leben ermöglichen.

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Hirn & Heinrich - Sauerstoffmangel: Neugeborene vor Hirnschäden bewahren

Hirn & Heinrich - Sauerstoffmangel: Neugeborene vor Hirnschäden bewahren

In dieser Podcast-Episode spricht der Neonatologe Prof. Dr. Hemmen Sabir mit Sabine Heinrich über Sauerstoffmangel unter der Geburt. Sauerstoffmangel ist eine seltene, aber ernste Komplikation bei der Geburt. Sabir ist spezialisiert auf schwerkranke Neugeborene und forscht zur Auswirkung von schädigenden Ereignissen auf das Gehirn von Neugeborenen, darunter Sauerstoffmangel, Entzündungen und Frühgeburtlichkeit. Sabir berichtet von neuen Therapien, die zusammen mit der bestehenden Standardtherapie der künstlichen Kühlung eingesetzt werden, um das unreife geschädigte Gehirn zu behandeln. Er und sein internationales Team arbeiten daran, die weltweite Säuglingssterblichkeit zu reduzieren. Dabei spielt die Bill & Melinda Gates Foundation eine Rolle. Dieser Podcast gibt einen Einblick in die Ursachen, Therapien und Folgen von Sauerstoffmangel unter der Geburt und informiert über die Fortschritte in der Forschung zur Behandlung des geschädigten Gehirns von Neugeborenen.

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Hirn & Heinrich - Demenz durch Schlaganfall und Bluthochdruck

Hirn & Heinrich - Demenz durch Schlaganfall und Bluthochdruck

Prof. Gabor Petzold, a researcher at the DZNE and head of the Vascular Neurology section at the University Hospital Bonn, discusses the importance of prevention and education in his research on vascular dementia. This form of dementia, which is the second most common in Germany after Alzheimer's disease, is characterized by changes in blood circulation in the brain. Petzold warns that 10 out of every 30 stroke victims in Germany will develop vascular dementia. He emphasizes the importance of monitoring risk factors such as high blood pressure, diabetes, and high cholesterol, as they are also risk factors for cardiovascular diseases. According to Petzold, 20 to 30 percent of dementia cases are caused by lifestyle-related diseases, and intervention is necessary. The conversation is both alarming and hopeful, as it highlights the potential for prevention and treatment of vascular dementia.

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