Kalenderblatt Podcast

Der Podcast "Kalenderblatt" des Deutschlandfunks verspricht, Geschichte zum Leben zu erwecken, indem er bedeutende und außergewöhnliche Menschen und Ereignisse vorstellt. Jede Episode des Podcasts behandelt ein spezielles Datum in der Geschichte. Der Podcast bietet eine große Bandbreite an Themen, von Politik und Kultur bis hin zu Sport und Wissenschaft. Die Episoden sind in der Regel knapp fünf Minuten lang und bieten somit eine kompakte Zusammenfassung der präsentierten Geschichte. Der Podcast ist für alle Altersgruppen geeignet und richtet sich an Geschichte-Interessierte sowie Neugierige, die mehr über die Vergangenheit erfahren möchten. Es werden jedoch keine tiefergehenden Analysen oder ausführlichen Hintergrundinformationen geliefert. Die Sprecherin des Podcasts ist angenehm zu hören und vermittelt die Informationen klar und verständlich. Der Podcast bietet auch eine interaktive Funktion, bei der Hörerinnen und Hörer ihre eigenen Kalenderblätter einsenden können. Insgesamt ist der "Kalenderblatt" Podcast eine unterhaltsame und informative Möglichkeit, etwas über die Vergangenheit zu lernen. Er ist zugänglich, kurzweilig und bietet einen interessanten Einblick in bedeutende Momente der Geschichte.

Die neuesten Episoden:

135. Geburtstag - Carl Schmitt - Kronjurist der Nationalsozialisten

In dieser Podcast-Episode wird über den Staatsrechtler Carl Schmitt gesprochen, der als bedeutender Vertreter des NS-Regimes gilt. Trotz seiner umstrittenen Rolle ist sein Denken über den Ausnahmezustand auch in anderen Kontexten relevant. Schmitt war ein Jurist und Politikwissenschaftler, der während des NS-Regimes eine wichtige Funktion bei der Rechtsprechung und der Konsolidierung der Diktatur innehatte. Er unterstützte die nationalsozialistische Ideologie und trat für eine expansive deutsche Außenpolitik ein. Schmitts Konzept des Ausnahmezustands war jedoch auch unabhängig von seiner Rolle im NS-Regime von Interesse. Er argumentierte, dass in Situationen der Krise oder Gefahr die normale Rechtsordnung außer Kraft gesetzt werden könne und der Staat außergewöhnliche Maßnahmen ergreifen müsse, um das Gemeinwohl zu schützen. Diese Vorstellung hat auch außerhalb von Diktaturen ihre Anwendung gefunden. In Zeiten der Pandemie oder während terroristischer Bedrohungen werden in vielen Ländern auch demokratische Grundrechte eingeschränkt und Ausnahmezustände ausgerufen. Schmitts Denken kann dazu dienen, diese Maßnahmen zu analysieren und zu verstehen. Es wird betont, dass Schmitts Ideen kritisch betrachtet werden müssen, da sie dazu verwendet wurden, antidemokratische Regime zu stützen. Dennoch hat sein Denken einen bleibenden Einfluss auf die politische Theorie und die Diskussion über den Ausnahmezustand.

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Vor 135 Jahren geboren - Giorgio de Chirico und die metaphysische Malerei

In dieser Podcast-Episode wird das Werk des italienischen Malers Giorgio de Chirico besprochen. De Chirico gehörte zu den bekanntesten Vertretern der Metaphysischen Malerei und prägte die Kunstwelt des 20. Jahrhunderts. Seine Bilder zeichnen sich durch tiefe Schatten und eine düstere Atmosphäre aus, wodurch sie sich von der gängigen modernen Kunst abheben. Sie sind von Träumen und Unsicherheiten geprägt und werfen viele Fragen auf. Die Episode stellt de Chiricos Werdegang vor und beleuchtet seine verschiedenen Phasen als Künstler. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf sein bekanntestes Werk, "Die Melancholie und Geheimnis", gerichtet. Dieses Bild zeigt eine menschenleere Stadtszene mit seltsam deformierten Gebäuden und einer mysteriösen Statue. Die Episode analysiert die Symbolik und Bedeutung dieses Werkes und lässt Experten zu Wort kommen, die über de Chiricos Einfluss auf die Kunstgeschichte sprechen. Abschließend wird auf de Chiricos kontroverse Rolle während des Faschismus in Italien eingegangen. Obwohl er eine Zeit lang von den Faschisten gefeiert wurde, distanzierte er sich später von ihnen und verurteilte ihre Ideologie. Seine Kritiker werfen ihm dennoch vor, dass er mit seinen mysteriösen und ambivalenten Motiven zur Verwirrung und Manipulation beigetragen habe. Die Episode bietet einen interessanten Einblick in das Leben und Werk eines einflussreichen Künstlers und betont die Bedeutung von de Chiricos innovativer und provokativer Malerei.

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90. Geburtstag von Oliver Sacks - Arzt und Geschichtenerzähler

In dieser Podcast-Episode wird über den britischen Neurologen und Schriftsteller Oliver Sacks gesprochen. Sacks hat als Neurologe geforscht und durch seine Bücher über seine Patienten und ihre komplexen Krankheitsbilder ein großes Publikum erreicht. Heute wäre er 90 Jahre alt geworden. Sacks ist bekannt für seine einfühlsame Art des Schreibens über neurologische Störungen und seine Fähigkeit, komplexe medizinische Konzepte einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Seine Bücher wie "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" und "Das innere Auge" wurden Bestseller und haben dazu beigetragen, das Bewusstsein für neurologische Erkrankungen zu erhöhen. Sacks selbst hatte eine interessante Persönlichkeit und war in der Lage, eine vertrauensvolle Beziehung zu seinen Patienten aufzubauen. Seine Arbeit hat auch dazu beigetragen, das Verständnis für die menschliche Natur zu erweitern und die Grenzen der Medizin zu hinterfragen. Oliver Sacks hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten und seine Werke werden weiterhin von vielen Menschen geschätzt. Der Podcast würdigt seine Leistungen und sein Vermächtnis als einer der bekanntesten Neurologen und Schriftsteller.

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Siamesische Zwillinge - Die misslungene Trennung von Ladan und Laleh

Vor 20 Jahren scheiterte die Trennung der siamesischen Zwillinge Ladan und Laleh Bijani, die an den Köpfen zusammengewachsen waren. Ärzte in Singapur hatten sich 2003 dazu entschlossen, die riskante Operation durchzuführen, nachdem andere zuvor aus Angst vor Komplikationen abgelehnt hatten. Die Operation misslang jedoch, als während des Eingriffs die Blutversorgung abbrach und die Schwestern verstarben. Die Entscheidung, die Operation durchzuführen, war damals von Kontroversen begleitet gewesen, da einige Experten auf die Risiken und die geringe Erfolgsaussicht hinwiesen. Dennoch wurde die Operation als eine Chance für die Zwillinge angesehen, ein eigenständiges Leben führen zu können. Die tragische Geschichte der Bijani-Zwillinge hatte weltweit große Aufmerksamkeit erregt und die medizinische Fachwelt dazu angeregt, sich intensiver mit der Trennung von siamesischen Zwillingen auseinanderzusetzen. Obwohl die Operation schiefging, hat sie dazu beigetragen, das Wissen und die Techniken in diesem Bereich weiterzuentwickeln und verbesserte Chancen für zukünftige Eingriffe zu schaffen.

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Ein Exportschlager - 525 Jahre Wiener Sängerknaben

In dieser Podcast-Episode wird die Gründung der Wiener Sängerknaben vor 525 Jahren thematisiert. Die Wienerinnen und Wiener besuchen heutzutage kaum noch Konzerte der Sängerknaben, während sie bei Touristen und international sehr gefragt sind. Auch Mädchen sind mittlerweile Teil des Ensembles. Gefragt wird, was wohl Chor-Gründer Kaiser Maximilian I. zu dieser Entwicklung sagen würde.

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125. Geburtstag von Hanns Eisler - Kommunist und Komponist

Die Podcast-Episode behandelt das Leben und Werk des Komponisten Hanns Eisler. Eisler wurde 1898 in Österreich geboren und war ein politisch engagierter Künstler. In den USA galt er als "Karl Marx der Musik". Er komponierte unter anderem die Nationalhymne der DDR. Die Musik von Hanns Eisler wird bis heute aufgeführt, gesungen, bearbeitet und interpretiert. Er war ein Vertreter der Neuen Musik und arbeitete eng mit Bertolt Brecht zusammen. Gemeinsam schufen sie revolutionäre Musiktheaterstücke, die politische und soziale Themen aufgriffen. Eisler wurde jedoch auch politisch verfolgt. Während des Kalten Krieges wurde er in den USA als kommunistischer Sympathisant gebrandmarkt und musste das Land verlassen. Er kehrte schließlich in die DDR zurück, wo er eine bedeutende Rolle in der Kulturszene einnahm. Die Podcast-Episode beleuchtet die vielfältigen Facetten des Lebens und Schaffens von Hanns Eisler. Sie zeigt, dass seine Musik auch heute noch relevant ist und diskutiert wird. Eisler wird als herausragender Komponist und politischer Künstler gewürdigt.

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Schlacht bei Kursk 1943 - Letzte Wehrmacht-Großoffensive an der Ostfront

In dieser Podcast-Episode wird die bedeutendste Panzerschlacht der Geschichte vor 80 Jahren in der Sowjetunion bei Kursk thematisiert. Der Zweite Weltkrieg war zu einer Materialschlacht geworden, bei der der Sieg von den verfügbaren Ressourcen abhing. Dies war insbesondere bei der Panzerschlacht von Kursk der Fall. Die Wehrmacht wollte diese Schlacht für sich entscheiden, um ihre Position an der Ostfront zu stärken und den militärischen Erfolg zurückzugewinnen. Die deutsche Offensive begann am 5. Juli 1943 und drohte, die sowjetischen Verteidigungsstellungen zu überrennen. Jedoch hatten die Sowjets ihre Verbände gut vorbereitet und setzten auf massive Verteidigungslinien sowie den Einsatz von Panzerabwehrgeschützen. Die Schlacht war geprägt von erbitterten Kämpfen, in denen beide Seiten massive Verluste hinnehmen mussten. Letztendlich gelang es den sowjetischen Streitkräften, die deutsche Offensive abzuwehren und den Vormarsch zu stoppen. Die Schlacht von Kursk gilt als Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs an der Ostfront, da sie die moralische und militärische Überlegenheit der Sowjets deutlich machte und den Beginn eines kontinuierlichen Vormarsches Richtung Deutschland einleitete.

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Vor 160 Jahren - Das Ende der Schlacht von Vicksburg im Amerikanischen Bürgerkrieg

In dieser Podcast-Episode wird über die Schlacht von Vicksburg im amerikanischen Bürgerkrieg berichtet. Die Schlacht fand am 4. Juli 1863 statt und endete mit einer schweren Niederlage der Südstaaten. Vicksburg war für die Nordstaaten von strategischer Bedeutung, da es an einer Flussschleife des Mississippi lag und von dort aus den Fluss kontrolliert werden konnte. Die Stadt wurde belagert und die Truppen der Konföderierten schließlich dazu gezwungen, sich am 4. Juli zu ergeben. Die Schlacht von Vicksburg hatte große Auswirkungen auf den Verlauf des Bürgerkriegs. Die Nordstaaten konnten dadurch den Mississippi kontrollieren und den Konföderierten den Zugang zum Fluss abschneiden. Dies hatte zur Folge, dass der Süden in zwei Teile getrennt wurde und die Versorgungslage für die Südstaatenarmee schlechter wurde. Die Niederlage von Vicksburg markierte einen Wendepunkt in dem Krieg und wird in der Kleinstadt Vicksburg bis heute ambivalent betrachtet. Einerseits wird der Unabhängigkeitstag gefeiert, andererseits erinnert man sich an die schwere Niederlage. Die Schlacht von Vicksburg ist ein wichtiger Teil der amerikanischen Geschichte und wird regelmäßig von Historikern und Touristen besucht.

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Vor 50 Jahren in Helsinki - Die erste Konferenz zur Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa

Am 3. Juli 1973 fand in Helsinki die erste Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) statt. Die Außenminister der teilnehmenden Staaten, darunter die UdSSR und die USA, trafen sich, um über eine mögliche Annäherung zwischen Ost und West zu diskutieren. Zwei Jahre später wurde die KSZE-Schlussakte unterzeichnet, in der grundlegende Prinzipien der Zusammenarbeit festgelegt wurden. Die Hoffnung war, dass diese Konferenz zu einer besseren Beziehung zwischen den beiden Blöcken beitragen könnte. Heute steht die Nachfolgerin der KSZE, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), jedoch vor großen Herausforderungen. Die Beziehungen zwischen den Mitgliedstaaten sind angespannt, Konflikte und Spannungen sind allgegenwärtig. Die OSZE bemüht sich zwar weiterhin um Dialog und Konfliktlösung, stößt jedoch an ihre Grenzen und kann oft nur begrenzt handeln. Die erste KSZE-Konferenz in Helsinki war ein bedeutendes Ereignis, das Hoffnung auf eine bessere Zusammenarbeit zwischen Ost und West weckte. Heute ist die OSZE jedoch mit vielen Herausforderungen konfrontiert und ihre Möglichkeiten sind begrenzt. Die Hoffnung auf eine umfassende Annäherung zwischen den Staaten scheint momentan in weiter Ferne zu liegen.+

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100. Geburtstag - Die polnische Lyrikerin Wisława Szymborska

Am 2. Juli 1923 wurde die polnische Dichterin Wisława Szymborska geboren. Ihre Gedichte sind in Polen sehr bekannt und gelten als Teil der Nationalliteratur. International wurde sie jedoch erst 1996 durch den Literaturnobelpreis bekannt. Szymborska schrieb über alltägliche Themen und philosophische Fragen und wurde wegen ihrer poetischen Sprache und ihrem humorvollen Stil geschätzt. In der Podcast-Episode wird darauf hingewiesen, dass Szymborska lange Zeit in Vergessenheit geraten war, bevor sie ihre internationale Anerkennung erhielt. Ihr Werk wurde als pessimistisch und distanziert betrachtet und passte nicht in das politische Klima Polens während des Kommunismus. Erst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde sie wiederentdeckt und ihre Gedichte wurden populär. Die Episode hebt auch die Bedeutung von Szymborskas Gedichten für die polnische Identität und Kultur hervor. Ihre kritische und authentische Stimme wird als wichtiges Element des polnischen nationalen Erbes angesehen. Obwohl Szymborska 2012 verstarb, sind ihre Gedichte nach wie vor beliebt und werden in Schulen, Universitäten und Literaturkreisen in Polen und auf der ganzen Welt gelesen. Ihr Werk hat einen bleibenden Einfluss auf die zeitgenössische Poesie und wird als bedeutender Beitrag zur Literaturgeschichte gewürdigt. Anlässlich ihres 100. Geburtstags wird in der Podcast-Episode die Bedeutung ihres Erbes und ihre herausragende Stellung in der polnischen Literatur gewürdigt.

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