Lesart Podcast

In diesem Podcast geht es um die Flut der Neuerscheinungen auf dem deutschsprachigen Buchmarkt. Jedes Jahr werden etwa 100.000 Bücher veröffentlicht, und das "Lesart"-Team will sich davon nicht überrollen lassen, sondern die Welle reiten. Dabei wählen sie aus den verschiedenen Genres wie Romanen, Sachbüchern, Kinderbüchern, Comics, Klassikern und Kochbüchern aus und sprechen darüber. Der Podcast bietet eine Plattform für Diskussionen über neue Bücher und deren Inhalt, Stil und Qualität. Die Moderatoren des Teams teilen ihre persönlichen Empfehlungen und Kritiken und lassen die Zuhörer*innen an ihren Gedanken teilhaben. Dabei werden sowohl bekannte als auch weniger bekannte Autoren und Werke behandelt, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Der Fokus liegt auf einer Mischung aus Unterhaltung und Bildung, wobei auch aktuelle gesellschaftliche Themen beleuchtet werden. Die Diskussionen sind lebhaft und interessant, und die Hörer*innen erhalten einen Einblick in verschiedene literarische Werke und können sich inspirieren lassen, neue Bücher zu entdecken. Insgesamt bietet der Podcast eine zusätzliche Perspektive auf den Buchmarkt und ermöglicht es den Hörer*innen, mit Buchliebhabern in Kontakt zu treten und ihre Leidenschaft für Literatur zu teilen.

Die neuesten Episoden:

Kurze Literatur im Abo: "Das Gramm"

In dieser Podcast-Episode geht es um das Konzept der "Kurzen Literatur im Abo" und das Buch "Das Gramm" von Niklas Maak. Die Idee ist es, dass Abonnenten regelmäßig Kurzgeschichten zugeschickt bekommen, die sie dann auf ihrem E-Reader lesen können. Die Abonnenten haben die Möglichkeit, Feedback zu geben und mit den Autoren in Kontakt zu treten. Im Fokus steht das Buch "Das Gramm" von Niklas Maak, das von einem Mann handelt, der eine App entwickelt, mit der man seine emotionalen Zustände in Gramm messen kann. Die Geschichte erkundet die Auswirkungen dieser App auf das Leben des Protagonisten und welche Bedeutung Emotionen in unserer Gesellschaft haben. Die Moderatorin spricht mit Niklas Maak über sein Buch und die Idee hinter der "Kurzen Literatur im Abo". Sie diskutieren auch die Frage, ob es sich bei dem Konzept um Literatur handelt oder eher um Unterhaltung. Niklas Maak betont, dass es wichtig ist, dass die abonnierten Geschichten eine literarische Qualität haben und dass das Abo-Modell eine Möglichkeit bietet, Literatur einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Die Podcast-Episode schließt mit einer Empfehlung des Buches "Das Gramm" und dem Hinweis auf die Möglichkeit, sich für die "Kurzen Literatur im Abo" anzumelden.

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Buchkritik - "Das Dings" von Simon Puttock

In dieser Podcast-Episode der "Lesart" wird das Kinderbuch "Das Dings" von Simon Puttock besprochen. Das Buch erzählt die Geschichte eines kleinen Jungen namens Max, der ein geheimnisvolles Objekt in seinem Garten findet. Max weiß nicht, was es ist, deshalb bezeichnet er es einfach als "Dings". Als er das Dings seinen Eltern zeigt, wissen auch sie nicht, was es ist. Daraufhin beschließt die Familie, im Internet nachzuforschen und das Dings zu identifizieren. Sie finden jedoch keine Informationen dazu und beschließen, es als mysteriöses Geheimnis zu betrachten. Das Buch wird von der Rezensentin sehr positiv bewertet. Sie lobt die einfache, aber poetische Sprache des Autors und die liebevoll gestalteten Illustrationen, die die Fantasie der Kinder anregen. Sie betont auch die pädagogische Bedeutung des Buches, da es Kindern hilft, mit Unbekanntem umzugehen und ihre eigene Fantasie zu nutzen. Das Buch "Das Dings" wird als empfehlenswerte Lektüre für Kinder ab etwa vier Jahren beschrieben. Es ist eine Geschichte, die Unterhaltung und pädagogischen Wert miteinander verbindet und Kindern dabei hilft, ihre Kreativität und Vorstellungskraft zu fördern.

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Bedrohungsgeschichte - Wie man Krisen anders denken kann

In dieser Podcast-Episode beschäftigen sich die Historiker M. Meier und E. Frie mit der Frage, wann ein Sprung in unserer wahrgenommenen Realität eine Entwicklung zu einer Krise macht. Dabei betrachten sie nicht nur die aktuellen Ereignisse wie die Pest, Corona oder den Krieg in der Ukraine, sondern gehen auch auf historische Beispiele ein. Die Historiker stellen fest, dass es in Krisen oft zu einem Kontrollverlust kommt, der die Menschen dazu zwingt, ihre gewohnten Denkmuster zu überdenken. Krisen können jedoch auch eine Chance sein, um neue Lösungsansätze zu finden und sich weiterzuentwickeln. Die beiden Historiker betonen, dass es wichtig ist, Krisen nicht nur als Bedrohung zu sehen, sondern auch als Chance zur Veränderung. Sie plädieren dafür, offen für neue Ideen zu sein und vor allem die Solidarität unter den Menschen zu stärken. Zudem betonen sie, dass es wichtig ist, die Vergangenheit zu verstehen und aus ihr zu lernen. Historische Ereignisse können uns dabei helfen, die Entwicklungen und Krisen in der Gegenwart besser zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Insgesamt regen die Historiker dazu an, Krisen anders zu denken und sich nicht von ihnen überwältigen zu lassen, sondern aktiv nach Lösungen zu suchen.

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Buchkritik - Die Liebe in Zeiten des Mao Tse Dong

In dieser Podcast-Episode wird das Buch "Die Liebe in Zeiten des Mao Tse-dong" des chinesischen Autors Yan Lianke besprochen. Das Buch erzählt die Geschichte von Fu Yun, einem Bauernmädchen in China, das in den 1960er Jahren während der Kulturrevolution aufwächst. Fu Yun ist fasziniert von Mao Tse-dong und verehrt ihn wie einen Gott. Sie glaubt, dass sie ihre große Liebe nur durch blinden Gehorsam gegenüber Maos Ideologie finden kann. Das Buch zeigt jedoch auch die Schattenseiten der Kulturrevolution, wie die gewaltsame Unterdrückung der Intellektuellen und die Zerstörung von Kulturschätzen. Fu Yun wird mit der Zeit immer desillusionierter und verliert den Glauben an Mao. Sie erkennt, dass wahre Liebe und glückliche Beziehungen nicht durch politische Ideologien oder den Gehorsam gegenüber autoritären Führern entstehen können. Die Buchrezension hebt hervor, dass Yan Lianke auf beeindruckende Weise die Atmosphäre und die politische Stimmung dieser Zeit einfängt. Er beschreibt die Kämpfe und Hoffnungen der Menschen in einer Zeit großer politischer Umbrüche. Das Buch ist jedoch auch eine Kritik an totalitären Regimen und zeigt, wie Ideologie die zwischenmenschlichen Beziehungen vergiftet. Der Podcast endet mit dem Fazit, dass "Die Liebe in Zeiten des Mao Tse-dong" ein wichtiges Buch ist, das einen Einblick in die Kulturrevolution in China gibt und zum Nachdenken über die Auswirkungen von Ideologien auf das persönliche Glück anregt.

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Über die Zukunft der Leipziger Buchmesse: Gespräch mit von Wallmoden

In dieser Podcast-Episode geht es um die Zukunft der Leipziger Buchmesse. Der Gast ist Oliver Zille, der seit über 20 Jahren die Buchmesse organisiert. Er spricht über die Schwierigkeiten, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat und wie die Messe darauf reagiert hat, indem sie sich digital präsentiert hat. Zille betont jedoch, dass die digitale Variante die physische Präsenz von Büchern und Autoren nicht ersetzen kann. Zudem geht es um die Herausforderungen für die Buchmesse in der Zukunft. Zille spricht über den Wettbewerb mit anderen Messen, wie der Frankfurter Buchmesse, und wie wichtig es ist, ein Alleinstellungsmerkmal zu haben. Er glaubt, dass die Leipziger Buchmesse ihre Stärken in der Vielfalt der literarischen Genres und in ihrer Nähe zum Publikum hat. Des Weiteren wird über das Leseverhalten der Menschen gesprochen und wie Bücher als physische Objekte trotz des digitalen Wandels weiterhin relevant bleiben. Es wird betont, dass Bücher durch ihr haptisches Erlebnis und ihre emotionale Wirkung eine besondere Bedeutung haben. Abschließend spricht Oliver Zille über die kommende Buchmesse und welche Highlights zu erwarten sind. Er betont, dass die Leipziger Buchmesse ein Ort des Austauschs und der Begegnung sein soll, sowohl für Autoren und Verlage als auch für Leser.

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Hörbuch: "Als Michel eine Heldentat vollbrachte" von Astrid Lindgren

Die Podcast-Episode handelt von dem Hörbuch "Als Michel eine Heldentat vollbrachte" von Astrid Dröger. Das Hörbuch erzählt die Geschichte von Michel, einem jungen Jungen, der unbedingt eine Heldentat vollbringen möchte. Michel lebt in einem kleinen Dorf und fühlt sich oft unbedeutend und unsichtbar. Eines Tages hat er die Idee, einen Schatz zu suchen und zu finden, um seine Heldentat zu vollbringen und Anerkennung zu erlangen. Zusammen mit seiner Freundin Pippi und einem Notizbuch machen sie sich auf die Suche nach dem versteckten Schatz. Dabei erleben sie viele Abenteuer und meistern verschiedene Herausforderungen. Am Ende finden sie den Schatz und werden zu wahren Helden in ihrem Dorf. Das Hörbuch weist eine lebendige Erzählweise und humorvolle Dialoge auf. Es behandelt Themen wie Freundschaft, Mut und den Wunsch nach Anerkennung. Das Hörbuch richtet sich an Kinder im Grundschulalter und regt dazu an, sich selbst als Held oder Heldin zu fühlen. Es wird zudem gelobt, dass das Hörbuch auch die Fantasie der Kinder anregt und ihre Vorstellungskraft fördert. Insgesamt wird das Hörbuch als unterhaltsam und empfehlenswert bewertet.

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Buchkritik - "Happy End" von Andrew Sean Greer

In dieser Podcast-Episode wird das Buch "Happy End" von Andrew Sean Greer besprochen. Es handelt von dem Schriftsteller Arthur Less, der kurz vor seinem 50. Geburtstag eine Einladung zur Hochzeit seines Ex-Freundes erhält. Da er nicht gut mit Absagen umgehen kann und auch sonst keine Pläne für seinen Geburtstag hat, beschließt er, die Einladung anzunehmen und auf eine Weltreise zu gehen. Dabei erlebt er verschiedene Abenteuer und trifft auf skurrile Charaktere. Das Buch wird als humorvolle Geschichte über Liebe, Einsamkeit und das Altern beschrieben. Der Protagonist Arthur ist ein sympathischer und schrulliger Charakter, mit dem man sich gut identifizieren kann. Die Sprache des Autors ist witzig und charmant, was das Lesen des Buches zu einem vergnüglichen Erlebnis macht. Die Buchkritikerin lobt besonders die gelungene Mischung aus Komik und Tiefgründigkeit. Auch die kluge und treffende Beschreibung von zwischenmenschlichen Beziehungen wird positiv hervorgehoben. Das Buch regt zum Nachdenken über Glück und Lebensziele an, ohne dabei zu schwer oder melancholisch zu werden. Insgesamt wird "Happy End" als lesenswertes Buch empfohlen, das gute Unterhaltung bietet und zum Schmunzeln bringt.

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Diversität - Herausgeber Biba Oskar Nass über queere Literatur

In dieser Podcast-Episode geht es um das queere Literaturmagazin "transcodiert", das von Autor und Transmann Biba Oskar Nass herausgegeben wird. Das Magazin richtet sich speziell an Transmenschen und soll eine Plattform bieten, auf der ihre Geschichten erzählt werden können. Nass gründete das Magazin aus einem Mangel an solchen Geschichten und einer Sehnsucht danach. Im Gespräch mit Andrea Gerk von Deutschlandfunk Kultur diskutiert Nass die Bedeutung von queeren Geschichten in der Literatur und betont, wie wichtig es ist, Vielfalt und Diversität in der Literatur abzubilden. Er spricht auch über die Herausforderungen und Barrieren, mit denen Transmenschen in der Literaturszene konfrontiert sind, sowie über die Rolle des Aktivismus in der queeren Literatur. Nass erklärt, dass das Ziel von "transcodiert" darin besteht, eine breite Palette transsexueller Stimmen und Erfahrungen in die Literaturlandschaft einzuführen. Das Magazin veröffentlicht Geschichten, Gedichte, Essays und andere literarische Werke von Autorinnen und Autoren aus der Trans-Community. Nass betont, dass es wichtig ist, dass diese Stimmen auch außerhalb der Community gehört und gelesen werden. Insgesamt ist das Gespräch ein Einblick in die Welt der queeren Literatur und die Notwendigkeit, Barrieren für marginalized voices abzubauen und ihre Geschichten zu erzählen.

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Buchkritik - "Wenn uns Wissenschaft retten soll" von Martin Rees

In dieser Podcast-Episode wird das Buch "Wenn uns die Wissenschaft retten soll" von Martin Rees besprochen. Rees ist ein britischer Astrophysiker und ehemaliger Präsident der Royal Society. Das Buch behandelt das Thema des Klimawandels und den Einfluss der Wissenschaft auf unsere Zukunft. Rees stellt die Frage, ob wir uns stärker auf die Wissenschaft verlassen sollten, um die aktuellen Probleme wie den Klimawandel zu bewältigen. Er argumentiert, dass die Wissenschaftler die Verantwortung haben, die Politik und die Gesellschaft über die aktuellen Bedrohungen aufzuklären. Er betont auch die Rolle der Technologie und Innovation bei der Lösung der Probleme. Rees betrachtet auch andere Bereiche wie die künstliche Intelligenz, Gentechnik und Raumfahrt und zeigt auf, wie diese Bereiche eine positive Wirkung auf die Gesellschaft haben können. Die Rezensentin des Podcasts lobt das Buch für seine klare und gut verständliche Darstellung komplexer wissenschaftlicher Themen. Sie betont, dass das Buch dazu beitragen kann, das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Wissenschaft in unserer Gesellschaft zu schärfen. Insgesamt wird das Buch "Wenn uns die Wissenschaft retten soll" als lesenswert und relevant für die aktuelle Zeit empfohlen.

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Buchkritik: Esther Dischereit "Erinnerungsverbot? Die Ausstellung 'Al Nakba'"

In dieser Podcast-Episode wird das Buch "Erinnerungsverbot: Die DRK-Sammelklage von 1993" von Esther Dischereit besprochen. Das Buch handelt von einer Sammelklage, die 1993 gegen das Deutsche Rote Kreuz (DRK) eingereicht wurde. Dabei ging es um die Entschädigung von ehemaligen Zwangsarbeitern, die während des Zweiten Weltkriegs beim DRK tätig waren. Die Autorin Esther Dischereit, selbst Tochter von Zwangsarbeitern, beschäftigt sich in ihrem Buch mit dieser kaum bekannten Geschichte. Sie rekonstruiert die Ereignisse und zeigt auf, wie sich die Verantwortlichen des DRK gegen die Klage gewehrt haben. Gleichzeitig gibt sie Einblicke in das Leben der Zwangsarbeiter und ihre Erfahrungen. Die Kritiker loben das Buch für seinen historischen Wert und die sorgfältige Recherche der Autorin. Es wird betont, dass das Thema der Zwangsarbeit im DRK lange Zeit tabuisiert wurde und kaum in der Öffentlichkeit diskutiert wurde. Dischereit gelingt es, diese Lücke zu füllen und das Schweigen zu durchbrechen. Zusammenfassend wird "Erinnerungsverbot: Die DRK-Sammelklage von 1993" als wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der deutschen Geschichte und zur Erinnerungskultur bezeichnet. Das Buch sensibilisiert für das Thema Zwangsarbeit und regt dazu an, sich intensiver damit auseinanderzusetzen.

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