Nach Redaktionsschluss – Der Medienpodcast

In dem Podcast "Nach Redaktionsschluss" diskutiert die Redaktion des Medienmagazins @mediasres mit den Hörerinnen und Hörern über Fragen zum Journalismus und Medienthemen. Die Sendung ist jeden Freitag neu. In den Podcasts geht es unter anderem um die Rolle des Journalismus in der digitalen Welt, den Umgang mit Fake News, die Bedeutung von Faktenchecks und die Herausforderungen des Qualitätsjournalismus. Die Redaktion beantwortet Fragen der Hörerinnen und Hörer zu aktuellen Themen und gibt Einblicke in ihre Arbeit. Es werden verschiedene Aspekte des Journalismus diskutiert, wie zum Beispiel die Bedeutung von Kuration, die Rolle der öffentlich-rechtlichen Medien oder die ethischen Herausforderungen des Journalismus. Auch aktuelle Medienthemen wie die Debatte um die Urheberrechtsreform, die Privatsphäre im digitalen Raum oder der Einfluss sozialer Medien werden behandelt. Der Podcast bietet den Hörerinnen und Hörern damit eine Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Journalismus zu informieren und ihre Fragen zu stellen.

Die neuesten Episoden:

Prozente, Prozente - Lähmen Meinungsumfragen die Politik?

In dieser Podcast-Episode wird über die zahlreichen Politbarometer und Deutschlandtrends diskutiert und ob sie Sinn ergeben oder Risiken bergen. Dlf-Hörer Steffen Götze äußert seine Bedenken zu diesen Umfragen und wird in einem Gespräch mit dem Dlf-Hauptstadtreporter Volker Finthammer, dem Politikwissenschaftler Thorsten Faas und Martin Krebbers von @mediasres diskutiert. Es wird festgestellt, dass Umfragen wie das Politbarometer oder der Deutschlandtrend eine Momentaufnahme der politischen Stimmung darstellen, die sich schnell ändern kann. Kritisiert wird vor allem die Dauerpräsenz dieser Umfragen in den Medien, die den Eindruck erwecken können, als würden sie die politischen Entscheidungen und Debatten beeinflussen. Zudem wird auf die Schwierigkeit hingewiesen, die Komplexität politischer Themen in Umfragen zu erfassen und sie auf einfache Prozentsätze zu reduzieren. Es wird auch diskutiert, dass Umfragen oft eine selbsterfüllende Prophezeiung werden können, da sie das Wahlverhalten der Menschen beeinflussen können. Dies kann dazu führen, dass sich Wähler von Parteien abwenden, die in Umfragen schlecht abschneiden, und ihre Stimme lieber einer vermeintlich stärkeren Partei geben. Als Lösungsvorschlag wird vorgeschlagen, Umfragen weniger prominent in den Medien zu präsentieren und stattdessen den Fokus auf andere Formen der politischen Meinungsbildung zu legen, wie beispielsweise auf die inhaltliche Auseinandersetzung mit politischen Themen und die Diskussion von verschiedenen Standpunkten.

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Kirche im Deutschlandfunk - Abschaffen, wie die Staumeldungen?

In dieser Podcast-Episode geht es um die Frage, warum die Kirchen so viel Sendezeit im Deutschlandfunk erhalten. Eine Hörerin ärgert sich darüber, dass die Morgenandacht einen großen Platz im Programm einnimmt. Es werden verschiedene Standpunkte zu diesem Thema diskutiert. Martin Korden, ein Kirchenverantwortlicher, betont die Bedeutung der Glaubensgemeinschaften in der Gesellschaft und argumentiert, dass die Morgenandacht ein wichtiger Beitrag zur reflektierten und besonnenen Start in den Tag sein kann. Kommunikationswissenschaftler Tim Karis erklärt, dass die Kirchen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine historische Rolle spielen und dass Religion einen großen Teil des gesellschaftlichen Lebens ausmacht. Er betont jedoch auch, dass eine ausgewogene Berichterstattung wichtig ist und andere Perspektiven ebenfalls Gehör finden sollten. Martin Krebbers von @mediasres stellt die Frage, ob die Kirchen im digitalen Zeitalter noch immer so viel Sendezeit benötigen und ob es nicht sinnvoller wäre, mehr Platz für andere gesellschaftliche Themen zu schaffen. Die Diskussion regt dazu an, über die Rolle der Kirchen im öffentlichen Rundfunk und die Verteilung von Sendezeit nachzudenken.

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Konstruktiver Journalismus - Müssen Medien strenger hinsehen?

In dieser Podcast-Episode diskutieren der Medienwissenschaftler Uwe Krüger, der Dlf-Nachrichtenchef Marco Bertolaso und Brigitte Baetz von Mediasres über die Forderung eines Hörers, die Berichterstattung im Deutschlandfunk (Dlf) "konstruktiver" zu gestalten. Der Hörer bemängelt, dass in den Nachrichten zu viel über Probleme und negative Ereignisse berichtet wird, und fordert eine stärkere Fokussierung auf Lösungsansätze und positive Entwicklungen. Die Diskussionsteilnehmer sehen zwar Potenzial für einen konstruktiveren Journalismus, betonen jedoch auch die Grenzen dieser Herangehensweise. Sie weisen darauf hin, dass es wichtig ist, eine ausgewogene Berichterstattung zu gewährleisten und negative Aspekte nicht zu verschweigen. Es sei die Aufgabe der Medien, kritisch zu bleiben und Probleme aufzuzeigen, um so zur Lösungsfindung beizutragen. Dennoch sind sich die Diskussionsteilnehmer einig, dass Journalisten eine Verantwortung haben, auch positive Geschichten zu erzählen und Lösungsansätze aufzuzeigen. Sie betonen die Bedeutung von gutem Journalismus, der objektiv informiert, aber auch Möglichkeiten zur Lösung von Problemen aufzeigt. Ein konstruktiver Journalismus könne dazu beitragen, das Vertrauen der Hörer in die Medien zu stärken und zur gesellschaftlichen Debatte beizutragen. Es sei allerdings auch wichtig, dass Medien ihre Unabhängigkeit wahren und sich nicht instrumentalisieren lassen.

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Horse-Race-Journalism - Wenn Politik nur noch Wettkampf ist

In dieser Podcast-Episode diskutieren der Hörer Maximilian Höfert, der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider und Stephan Beuting über die Berichterstattung in den Medien. Höfert betont, dass Berichterstattung oft dem Schema eines Pferderennens folgt, bei dem es darum geht, wer die Nase vorn hat. Dies sei sowohl bei politischen Debatten als auch im Wahlkampf der Fall. Brettschneider pflichtet ihm bei und erklärt, dass dieser Fokus auf den Wettkampf die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung verstärkt. Er betont, dass es wichtig sei, auch die Inhalte und Positionen der Politiker zu betrachten, anstatt sich nur auf die Frage nach dem Sieger zu konzentrieren. Beuting argumentiert dagegen, dass der Wettkampfcharakter der Berichterstattung auch positive Effekte haben könne, indem er das Interesse der Zuschauer wecke und politische Entscheidungen transparenter mache. Insgesamt wird festgehalten, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wettkampf und Inhalt in der Berichterstattung wichtig ist, um eine faire und informative Darstellung der politischen Themen zu gewährleisten.

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Geld ist da - Welche Bezahl-Ideen den Journalismus retten könnten

In dieser Podcast-Episode diskutieren Medienökonom Lukas Erbrich, Correctiv-Gründungsmitglied Jonathan Sachse und Medienjournalistin Annika Schneider über Ideen, wie sich guter Journalismus auch in Zukunft finanzieren lässt. Sie stellen zwei Ansätze vor: Zum einen die Idee, für 9,95 Euro im Monat Zugang zu Artikeln aller Zeitungen zu erhalten. Dieses Modell ginge von einer Art Flatrate für Journalismus aus. Zum anderen wird das Spendenmodell für Lokaljournalismus vorgestellt, bei dem Leserinnen und Leser freiwillig einen Betrag zur Unterstützung beitragen können. Die Diskutierenden sind sich einig, dass beide Modelle Vor- und Nachteile haben. Die Flatrate könnte dazu führen, dass Artikel inflationär produziert werden und die Qualität leidet. Zudem könnte es negative Auswirkungen auf die Vielfalt der Medienlandschaft haben. Beim Spendenmodell hingegen besteht die Gefahr, dass nur wenige Menschen bereit sind, für Journalismus zu zahlen und somit wiederum die Qualität darunter leidet. Abschließend wird betont, dass es nicht DIE Lösung für die Finanzierung von Journalismus gibt, sondern dass verschiedene Modelle kombiniert werden sollten, um den Journalismus langfristig zu erhalten.

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Was erlauben Basis - Berichten Medien zu oberflächlich über parteiinterne Willensbildung?

In dieser Podcast-Episode diskutieren Franziska Jahke, Albrecht von Lucke und René Martens über das Wechselspiel zwischen Politik und Medien. Jahke fühlt sich unfrei, wenn behauptet wird, ihr Abstimmungsverhalten als SPD-Mitglied könne eine Partei-Krise nach sich ziehen. Von Lucke betont, dass die Medien einen starken Einfluss auf die öffentliche Meinung haben und dadurch auch die politische Willensbildung beeinflussen. Er kritisiert eine einseitige Berichterstattung und plädiert für eine Stärkung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Martens hingegen sieht die Verantwortung auch bei den Politikern, die ihre Inhalte und Positionen besser kommunizieren sollten. Er betont die Wichtigkeit einer differenzierten und transparenten Berichterstattung. Die Diskussion dreht sich um die Frage, ob die Politik von den Medien dominiert wird oder ob die Politiker selbst für ihre Kommunikation und ihr Image verantwortlich sind. Am Ende wird betont, dass es wichtig ist, dass Politiker und Medien in einem ständigen Dialog stehen und sich gegenseitig kritisch hinterfragen.

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"Brandgefährlich, was hier passiert" - Sind Smartphones Teufelszeug für Kinder?

In dieser Podcast-Episode diskutieren die Medienpädagoginnen Paula Bleckmann und Iren Schulz über das Thema der Mediennutzung von Kindern. Die Hörerin Franziska Reichenbacher äußert ihre Sorge darüber, dass viele Kinder zu früh ein Smartphone bekommen. Die Expertinnen sind der Meinung, dass es nicht so sehr darauf ankommt, wann Kinder ein Smartphone bekommen, sondern wie sie es nutzen. Sie betonen, dass Eltern für eine altersgerechte und kontrollierte Nutzung der digitalen Medien sorgen sollten. Es ist wichtig, dass Kinder lernen, mit den Angeboten im Internet umzugehen und kritisch damit umzugehen. Die Medienpädagoginnen empfehlen, die Medienerziehung in den Familien zu stärken und gemeinsam Regeln für die Nutzung der Geräte aufzustellen. Darüber hinaus sprechen die Expertinnen auch über die Bedeutung von Offline-Aktivitäten für Kinder. Es ist wichtig, dass Kinder auch außerhalb der digitalen Welt ihre Fähigkeiten entwickeln und soziale Kontakte knüpfen können. Abschließend betonen sie, dass die Mediennutzung von Kindern immer ein Prozess ist, bei dem Eltern ihre Kinder begleiten sollten. Es geht darum, einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit den digitalen Medien zu fördern.

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"Darf ich Sie zu Dir sagen?" - Über Siezen und Duzen im Deutschlandfunk

In dieser Podcast-Episode des Deutschlandfunks wird über das Duzen und Siezen am Arbeitsplatz diskutiert. Die Hörerin Sabine Köhler äußert ihre Unzufriedenheit darüber, dass sich Kollegen, die sich im Flur duzen, im Deutschlandfunk siezen. Sie empfindet dies als nicht authentisch. Dlf-Aktuell-Chef Friedbert Meurer, Anrede-Forscher Prof. Horst Simon von der FU Berlin und der Moderator Stefan Fries nehmen an der Diskussion teil. Es wird eingangs festgestellt, dass das Siezen im Deutschlandfunk eine Tradition ist und als Ritus angesehen wird. Meurer erklärt, dass diese Tradition eine bestimmte Rollenverteilung zwischen den Mitarbeitern widerspiegeln soll, um die journalistische Distanz und Neutralität zu wahren. Simon stimmt dieser Einschätzung zu und betont, dass das Siezen ein wirksames Mittel zur Aufrechterhaltung von Hierarchien und Machtstrukturen sei. Köhler argumentiert jedoch, dass das Siezen im Alltag der Mitarbeiter keinen Sinn macht, da sie sich auch außerhalb des Büros duzen. Sie wünscht sich mehr Authentizität am Arbeitsplatz. Fries erörtert daraufhin die Vor- und Nachteile beider Anredeformen und stellt fest, dass ein Wandel in der Arbeitskultur stattgefunden hat, der das Duzen zunehmend akzeptabler macht. Die Diskussion endet offen und es bleibt die Frage, ob das Siezen in Zukunft im Deutschlandfunk weiterhin bestehen bleibt oder ob man sich auch dort duzen wird.

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Entmenschlichung und falsche Fragen - Wie geht eine bessere Drogenberichterstattung?

In dieser Podcast-Episode wird über die problematische Wortwahl in der Drogenberichterstattung gesprochen. Ein Hörer des Deutschlandfunk (DLF) äußert sich kritisch gegenüber der Bezeichnung "Drogenkranke" und findet sie paternalistisch. Die Journalistin Isabell Beer, der Sozialarbeiter Norman Zipplies und Pia Behme von @mediasres diskutieren darüber. Es wird betont, dass die Wortwahl nicht das einzige Problem ist. In der Drogenberichterstattung werden oft Stereotype und Vorurteile reproduziert. Oftmals werden Menschen mit Drogenabhängigkeit als verantwortungslos, kriminell oder moralisch schwach dargestellt. Dadurch entsteht eine Stigmatisierung und Diskriminierung von Betroffenen, was es ihnen erschwert, Hilfe zu suchen und in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Es wird gefordert, dass in der Berichterstattung mehr auf die persönlichen Geschichten und Hintergründe der Menschen eingegangen wird. Es sollte vermieden werden, Drogenabhängigkeit als individuelles Versagen oder moralisches Fehlverhalten darzustellen. Stattdessen sollte ein Verständnis für die komplexen Ursachen und Zusammenhänge von Drogenabhängigkeit geschaffen werden. Zudem wird die Rolle der Medien kritisch betrachtet. Oftmals wird über Drogenkonsum und -abhängigkeit in reißerischer und sensationslüsterner Art berichtet, was zu einer Entmenschlichung der Betroffenen führt. Es wird gefordert, dass die Medien Verantwortung übernehmen und eine sachliche, differenzierte und menschliche Berichterstattung bieten sollten. Insgesamt wird deutlich gemacht, dass eine bessere Drogenberichterstattung notwendig ist, um Vorurteile und Stigmatisierung abzubauen und Betroffenen eine faire und respektvolle Darstellung zu ermöglichen.

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Elon, es reicht! - Sollten Medien Twitter verlassen?

In dieser Podcast-Episode diskutieren die Teilnehmer über die Frage, ob man sich alles von Elon Musk gefallen lassen muss, insbesondere seine Beleidigungen und seine feindliche Haltung gegenüber den Medien. Die Online-Multimediachefin des Dlf, Nicola Balkenhol, der ARD-Digitalexperte Dennis Horn und Brigitte Baetz von @mediasres nehmen an der Diskussion teil. Sie diskutieren, ob Musks Verhalten eine Gefahr für die Medienfreiheit darstelle und ob es notwendig sei, dass Medien auf Twitter präsent bleiben, trotz der dortigen Anfeindungen. Baetz betont, dass Medien eine wichtige Rolle spielen und dennoch Anfeindungen von Personen wie Musk ausgesetzt seien. Sie argumentiert, dass Medien nicht ignorieren sollten, was auf Twitter passiert. Horn merkt an, dass Musks Äußerungen auch auf seinen Arbeitgeber, Tesla, abfärben könnten und möglicherweise Auswirkungen auf Investoren und damit auf die Wirtschaft haben könnten. Die Teilnehmer sind sich einig, dass es wichtig ist, Musks Verhalten und Äußerungen kritisch zu betrachten und zu hinterfragen, ob wir uns als Gesellschaft alles von ihm gefallen lassen müssen.

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